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Im Leben schein – für mich – sehr vieles eine Frage von Kraft zu sein. Die Kraft zu haben, zu verzeihen, die Kraft zu haben, sich zu bessern, die Kraft zu haben, an sich zu arbeiten, die Kraft zu haben, Fehler zuzugestehen, die Kraft zu haben, um dies und jenes voranzutreiben, die Kraft zu haben, …

Teilweise strotzt man vor Kraft und dann gibt es Momente und Situationen, da kann man einfach nicht weiter … - wie einfach wäre es, wenn man genug Kraft in jeder Situation hätte. Und somit zur Frage; Werden die Kraftreserven immer wieder aufgefüllt oder hat man ein Pensum für sein Leben und danach ist Schluß? Und wie kann man die Kraftreserven wieder auffüllen, wenn sie gerade leer sind?
DarkStar_DS9 meinte am 8. Mär, 13:22:
Erstmal...
... bin ich auf zwei Arten von Kraft gekommen. Da hätten wir einerseits die Kraft etwas Bestimmtes (und somit: etwas Vorhergesehenes) zu erreichen, andererseits die Kraft etwas Unvorhergesehenes zu ertragen.

Die erste Kraft schöpfen wir wohl in erster Linie aus Motivation - wenn man etwas Bestimmtes schaffen _will_ dann hat man i.d.R. jede Menge Kraft zur Verfügung und man muss nur motiviert bleiben bzw. wieder motiviert werden um die Kraftreserven aufzufüllen.

Wenn uns allerdings etwas Unvorhergesehenes zustößt dann brauchen wir eine andere Art von Kraft – und woher wir die beziehen ist etwas schwieriger festzustellen. In erster Linie kommt es natürlich darauf an wie schwer der Schlag war den sich das Leben für einen ausgedacht hat – ein Blechschaden am Auto ist (für die meisten Menschen) wohl leichter zu ertragen als z.B. eine schwere Krankheit.
Rationalität, innere Ruhe, Selbstvertrauen… oder auch Gleichgültigkeit - das sind persönliche Eigenschaften die unmittelbar helfen. Familie und Freunde die für einen da sind bzw. mit Rat und Tat zur Seite stehen helfen offensichtlich ebenfalls; aber auch wenn man nicht alleine betroffen ist (wenn z.B. die Familie das Dach über dem Kopf verliert) und man selber nicht das schwächste Glied in der Kette ist (d.h. Leute die ebenfalls betroffen sind können nicht so gut mit der Situation umgehen wie man selber) schöpft man daraus Kraft um den anderen beizustehen (und hilft sich somit im Endeffekt auch selbst)
Diese Kraftreserven sind allerdings weitaus schwieriger wieder aufzufüllen – in erster Linie braucht es Zeit um derartige Schläge verdauen zu können und gewisse Konstanten auf die man sich verlassen kann.
Vorsicht: „Na wenigstens kann es jetzt nicht mehr schlimmer kommen“ – diesen Gedanken habe ich selber schon oft genug bereut. Es kann IMMER schlimmer kommen, und das Leben scheint bemüht einem das zu beweisen. Ich kann also nur raten auf „hoffentlich kommt es nicht NOCH schlimmer“ umzudenken, das funktioniert wesentlich besser. 
Wildy2000 antwortete am 8. Mär, 22:09:
Ich meinte prinzipiell beide. Wobei ich die „motivierbare Kraft“ als weniger interessant finde. Viel interessanter ist demgegenüber die andere Kraft. Aber glaubst Du ehrlich dass sie mit Rationalität herbeischaffbar ist? Auch können einem Freunde in schwierigen Situationen sicherlich helfen. Aber manche Dinge muß man leider alleine tragen. Da kann einem niemand helfen – leider. Und Gleichgültigkeit ist sicherlich keine Lösung. Das wäre wohl eher ein Aufgeben. Aber Aufgegeben wird nicht, .. never ever.

Deine Wort klingen, als weißt Du, wovon Du sprichst! 
DarkStar_DS9 antwortete am 9. Mär, 16:39:
Ich glaube schon…
… dass Rationalität helfen kann. Viele Dinge verlieren zumindest einen Teil ihres Schreckens wenn man sich rational mit ihnen auseinandersetzt. Und selbst wenn das nicht funktioniert: Rational betrachtet gibt es eben Dinge die einfach passieren; entweder man hätte sie sowieso nie verhindern können oder man kann sie eben nicht rückgängig machen. Die Rationalität diktiert: Akzeptiere es, lerne damit zu leben – sich in Überlegungen der Art „warum passiert ausgerechnet mir das“ hineinzusteigern wird absolut nichts ändern.

Ja, manche Lasten kann einem keiner abnehmen – das stimmt. Aber reicht es denn nicht zu wissen dass es Menschen gibt die helfen _würden_ wenn sie es könnten? Denke dass das schon viel wert ist.

Gleichgültigkeit muss nichts mit Aufgeben zu tun haben. Ich hatte das eher als „na dann hab ich mir halt den Haxen gebrochen und kann jetzt 6 Wochen nicht arbeiten – na und?“ (mit Betonung auf „na und?“ :o) ) gemeint.

„Wissen“ würde ich das nicht nennen. Sagen wir einfach ich mache mir recht viele Gedanken. Ich selbst hab’ glücklicherweise noch nicht all zu viele Schläge einstecken müssen - aber Freunden, Bekannten und auch Familienmitgliedern sind schon genügend schlimme Dinge passiert… manche davon sind durchaus schon als absurd zu bezeichnen – das würde jeder Drehbuchautor wegwerfen weil ihm die Geschichte niemand abkaufen würde. 
Schokocookie antwortete am 9. Mär, 22:18:
Jetzt mal off topic:

Dark Star, warum gibt es bei jedem deiner Einträge ein Wort, das du mit je einem Unterstrich am Anfang und Ende einrahmst? Ich rätsle schon die ganze Zeit...

Finde deine Herangehensweise im übrigen sehr durchdacht und sturkturiert. Das ist bei einem derart emotionalen Thema manchmal gar nicht so einfach. 
DarkStar_DS9 antwortete am 10. Mär, 11:33:
Das ist...
... einfach zu erklären (und sehr unspektakulär ;) ). Stell’ Dir vor es ist 1994. Das Internet gibt’s zwar schon, aber das was der ONU (Otto-Normal-User) unter „Internet“ versteht steckt noch in den Kinderschuhen: Gerade erst ist Netscape 1.0 erschienen, einen Microsoft Internet Explorer gibt es nicht (es ist ja auch erst ein Jahr her dass Bill Gates gesagt hat „The Internet? We are not interested in it“). Das alles ist aber nicht so schlimm, es gibt erst ca. 3.000 (in Worten: dreitausend) WebSites - niedlich, oder? ICQ kommt erst zwei Jahre später, und an Tauschbörsen hat man wohl noch nicht einmal gedacht (dafür ist das Netz auch noch viel zu langsam und vor allem zu teuer – abgesehen davon gibt es nichts zu tauschen; MP3 existiert zwar schon, es kennt aber noch niemand).
Auf dem PC regiert DOS und Windows for Workgroups 3.11, ganz mutige probieren ihr Glück mit Windows NT 3.5.
Wie kommuniziert man in dieser Steinzeit also mit der weiten Welt? Wer Zugang zum Internet hat (und damals war das noch nicht so einfach, vor allem für Private) schreibt e-mails und diskutiert im USENET, alle anderen Kommunikationsinteressierten wählen sich via Modem in Bulletin-Board-Systeme ein oder benutzen das FIDONET. So oder so – man hatte nur plain-text zur Verfügung, d.h. keinerlei Möglichkeit zur Textformatierung (von Zeilenumbrüchen und Tabulatoren einmal abgesehen). Wenn man also weder fett, noch kursiv oder unterstrichen schreiben kann, wie drückt man dann Betonungen aus? Indem man sich zu helfen weiß – und so hatte man dann doch auch irgendwie die Möglichkeit sich *fett*, /kursiv/ und _unterstrichen_ auszudrücken. Und nachdem das damals schon so gut funktioniert hat und es auch heutzutage nicht immer und überall möglich ist Textformatierungen zu verwenden greift manch einer nach wie vor gerne darauf zurück um sich besser ausdrücken zu können.

Alles klar? :o) 
Schokocookie antwortete am 11. Mär, 12:18:
Alles klar. Nette Geschichte. Microsoft sollte sein Hellsehertum am besten outsourcen.
Du kannst hier im übrigen sehr wohl fett und kursiv schreiben. Ich bin mir sicher man kann auch unterstrichene Wörter schreiben. Nur zur Info. 
Schokocookie antwortete am 11. Mär, 12:22:
Ich probier es gleich mal.

Edit: Na bitte. :-) 
DarkStar_DS9 antwortete am 11. Mär, 16:27:
Kann ich das?
Dokumentiert scheint das jedenfalls nicht zu sein (hab jedenfalls nix gefunden, nur den Hinweis auf einen "BetterEditor" den ich aber noch nie gesehen habe). Aber versuchen wir's doch mal mit standard-HTML: fett, kursiv und unterstrichen.

Edit: Stimmt, das funktioniert. Na mal sehen ob ich beim nächsten Beitrag daran denke - old dogs don't learn new tricks :) 
Schokocookie antwortete am 11. Mär, 17:26:
Stimmt, dokumentiert ist das nicht. Leider konnte ich dir die Zeichen auch nicht notieren, denn die sind bei der normalen Web-Ansicht natürlich nicht sichtbar.

Na geh, so "flott" wie du schreibst kann ich mir nicht vorstellen, dass du ein old dog bist. Eher ein alpha geek...:-) 
Wildy2000 antwortete am 11. Mär, 21:33:
Lieber dark star!

Vielen Dank für Deine lieben Kommentare!

ad Rationalität: Ich habe ein wenig nachgedacht und festgestellt, dass ich ein Mensch bin, der immer alles wissen will. Ich dränge förmlich zur Wahrheit. In manchen Fällen will ich sie dann zwar nicht wissen (oder hätte sie lieber nicht gewußt), bzw. hätte am liebsten, dass ich gar nicht so weit denken würde. Da ich aber ein Mensch bin, der über sehr viele Dinge nachdenkt, habe ich den Drang immer alles wissen zu wollen. Teilweise tut die Wahrheit sehr weh. Teilweise hilft sie. Teilweise hilft das Wehtun bei der Verarbeitung. Wahrscheinlich ist es meine Art mit Dingen umzugehen. Mir ist lieber eine knallharte Wahrheit (so lange ich sie irgendwie ertragen kann), als eine milde Unehrlichkeit. Eigentlich seltsam, ... damit mache ich mir das Leben nicht leichter.

Aber eines möchte ich immer; was auch kommt, nicht die Freude an den schönen Dingen des Lebens verlieren. Lachen zu können, wenn ICH es komisch finde, ... und weinen, wenn mich Dinge traurig machen. Ich glaube, der schlimmste Zustand ist der, wo man Emotion überhaupt nicht mehr zulassen kann. Was wäre ein Leben ohne Lachen, Weinen, Freude, Angst, Vertrauen ... - ich denke, dann könnte man sich gleich in den Sarg legen! 
DarkStar_DS9 antwortete am 13. Mär, 17:14:
Das mit dem "alles wissen wollen"...
… kenne ich – ist bei mir nicht anders. Lieber eine schmerzhafte Wahrheit erfahren als im Ungewissen gelassen zu werden. Ich wurde z.B. vor langer Zeit einmal verlassen und hab’ bis heute nicht erfahren was genau dafür eigentlich der Grund war – sehr ärgerlich. Abgesehen davon dass es sehr lange gedauert hat die Trennung zu verkraften: nachdem ich den Auslöser nicht kannte war es mir nicht möglich daraus zu lernen, und das ist sehr frustrierend.

Über die „milde Unehrlichkeit“ musste ich übrigens ein bisschen schmunzeln :o) 
SternchenJG antwortete am 14. Mär, 07:03:
Oh, noch ein alter Fido-Hase, schön. War irgendwie nett die Zeit damals. Mit Mailboxen, SysOps, Points... ich war mehrere Jahre auch ein Pünktchen. Bis das Internet in der heutigen Form alles "überrannt" hat, mit seinen Newsgroups. Hach, damals hieß das Brett, oder? Die guten alten Erinnerungen :-) 
Wildy2000 antwortete am 14. Mär, 20:17:
Also mein lieber dark star; wie ich sehe kommst Du mit Kursiv schon ganz gut zurecht ;-). Aber die "milde Unehrlichkeit" ist ja gar von vornherein ein Paradoxon!

Ich denke, man ist es seinem "ehemaligen Partner" immer schuldig, ihm Rede und Antwort zu stehen. Sollte er/sie dann die Antworten nicht hören wollen oder können ist das sein/ihr Problem. Aber für die Wahrheit muß immer Platz sein (mit ganz ganz wenigen Ausnahmen!). 
viktoria meinte am 10. Mär, 12:05:
.. die Kraft finden
.. schon mal probiert deine Kraft zu spüren?! Ich weiss leidernicht ob es bei jedem geht, habe das mal bei einer chinesichen Masseurin gemacht: Mit den Beinen trippeln immer schneller, Augen zu, weiter tribbeln, immer mehr, mehr, mehr.. irgendwann stopp--> und in deinen Gedanken weitertrippeln.. plötzlich spürt man eine irre Ktraft in Köepre-- das ist DEINE Kraft! Und die ist NIE ausgeschöpft! Du musst nur schauen dass sie mindestens halb voll ist ..:) 
Wildy2000 antwortete am 11. Mär, 21:35:
Ich denke auch, dass der Körper wie eine Batterie funktioniert, die man immer wieder aufladen kann. Man muß sich nur die Zeit nehmen und sie wirklich wieder aufladen wollen. Und vor allem, muß man sich manchmal Dingen stellen, um wieder in der Lage zu sein, Akkus aufzufüllen. Und jeder Mensch sollte feststellen, WIE man die eigenen Akkus wieder auflädt. Dennoch; manchmal hätte ich gerne mehr Kraft.