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Nachfragen ist in letzter Zeit ein großes Wort. "Du hast ja nicht gefragt" höre ich ständig. Entweder aus meinem eigenen Umfeld, oder aber auch von anderen, denen es ähnlich ergeht. Dinge erst im nachhinein erfahren, weil man damals nicht danach gefragt hat.

Ich frage mich nun, muss man wirklich immer alles, jede Eventualität nach- oder erfragen, um die volle Wahrheit zu erfahren? Gibt es nicht mehr den guten, alten Hausverstand, der einem sagt, was die andere Person interessiert und interessieren würde? Oder machen es sich die Menschen einfach nur leicht, indem sie sich aufs "Nicht-Erfragt-Haben" berufen?

Für die nähere Zukunft weiß ich jedenfalls: Jede Möglichkeit bedenken und dann los: Nachfragen! Wird mühsam werden, befürchte ich.

Ich mache mir schon den ganzen Tag Gedanken über Dinge, die ich nur schwer ausdrücken kann... und ich fange nun schon zum dritten Mal an, hier was zu schreiben...

Diese Tage (die zweite Junihälfte) tut sich sehr viel... eigentlich endet sehr viel: Das Sommersemester, der Tanzkurs, die erste Jahreshälfte, der Frühling (offiziell) stehen stellvertretend auch für viele kleinere Veränderungen... und so mache ich mir Gedanken über Vergangenes, das Heute und Zukünftiges...

Das vergangene halbe Jahr war mit Sicherheit eines der besten meines Lebens... (hmm... das behaupte ich eigentlich nach fast jedem halben Jahr...) ... Es ist sehr viel passiert... fast nur Dinge, die mich glücklicher, stärker, lebensfroher, .... gemacht haben.

Es ist mir bewußt, dass ich vieles davon mir selbst zu verdanken habe... meinen Einstellungen, meinem Charakter, meiner Art und Weise zu leben...
Aber ein sehr großer Anteil kommt auch anderen Menschen in meinem Umfeld zu... die es ermöglicht haben, dass ich so viele schöne Dinge erleben und viele schöne Stunden verbringen konnte, mir mit Rat und Tat beigestanden sind oder auch einfach nur da waren...
Und ich möchte diesen Menschen danken... von Herzen danken... und ich würde ihnen sehr gerne etwas von meinem Glück zurückgeben...
Aber wie kann ich mich bedanken... Nichts, was mir (im Moment) einfällt, was ich tun/sagen/besorgen/(was auch immer) könnte, würde auch nur annähernd dem gerecht werden können, was sie verdient hätten...
Ich kann nur (vielleicht mit vielen kleinen Dingen) versuchen, ihnen im nächsten halben Jahr etwas Glück zu schenken...

PS: Irgendwie ist das alles ziemlich wirr...
PPS: Übrigens freue ich mich schon wahnsinnig auf das nächste halbe Jahr.

Nunja... mit dem heutigen Tag ist mein Büchlein (eigentlich ist es schon ein ziemlicher Wälzer) über die WU um ein beachtliches Kapitel reicher.

Voller Zuversicht und Elan nach einem äußerst erfreulichen Morgen, bin ich um 9 Uhr auf der WU erschienen, um nun den mind. 5. Anlauf für eine Prüfungsanrechnung zu wagen (ach wie bin ich froh, dass es dort mehr als 4 Versuche gibt...). Als ich den Raum betrat konnte ich mein Glück kaum fassen. Nur eine (!) wartende Person vor mir. Nun gut, ich nutzte die Zeit um mich frohgelaunt im Zimmer umzusehen, als mein Blick auf die Pinnwand schweifte, die über dem Arbeitsplatz der Sekretariatsangestellen hängt.

Auf dieser Pinnwand hingen 8 A4-Seiten: Dort gab es eine Seite Informationsübersicht zur Anrechnung (diese war 2-fach vorhanden), es gab ein Scherzbild, welches ein Büro voller Aktenstapel zeigte mit dem Text "Ihr Antrag befindet sich genau hier" und einem Pfeil irgendwo in das Bild, ein weiteres Bild zeigte eine sich selbst folternde Katze (den Text konnte ich auf die Entfernung nicht lesen), und dann gab es noch ein Blatt mit einem Drachen, der sich irgendwie versucht in einer kleinen Höhle zu verkriechen, mit dem Text "Ich kann nicht. Ich will nicht. Und übrigens: Ich bin gar nicht da.", und diese Seite gab es in 4(!!)-facher Ausfertigung auf dieser Pinnwand...

Nun... mir schwante Böses... sollte mein Glück hier ein jähes Ende nehmen??

Fortsetzung folgt in Kürze...

Fortsetzung:
Endlich war der wartende Student vor mir an der Reihe, und (oh welch ein Wunder) er beantragte die Anrechnung von 42(!!!!) Prüfungen von einer türkischen Uni! Nachdem ich in das Gesicht der Angestellten blickte, die dieses Ansuchen entgegennahm, war ich mir sicher: Hier und jetzt auf der Zielgeraden bleibt mein Glück nun auf der Strecke...

Die Hoffnung aber nicht aufgebend, dass das Ganze vielleicht doch noch glimpflich ausgehen könnte, wartete ich weiter und bestaunte das Vorgehen im Raume... Auf dem Schreibtisch der Angestellten hat sich ein wüstes Chaos ausgebreitet... Unzählige Kopien, Urkunden, Zeugnisse... Herumgesuche... Und zahlreiche Beratungsgespräche mit ihren anderen Kolleginnen später, versuchten sie zu Dritt dem kaum deutsch sprechenden Studenten beizubringen, dass sie seinen Antrag nicht annehmen konnten... und dies in einer Art und Weise, dass ich in den ersten 15 Minuten selbst nicht genau wußte, was sie von ihm wollten. Hauptthema: Er müsse einen Nachweis bringen, wie das türkische in das österreichische Notensystem "umzurechnen" sein (Anm.: In der Türkei gibt es kein Genügend... deshalb nur 4 Noten). ... uns sonst: Fehlende Bescheinigungen über Credits (Stundenanzahl), Lehrinhalte... ach und wie war das nochmals mit der Übersetzung???

Nunja... der Student blieb äußerst hartnäckig... (da könnte sogar Wildy noch was lernen)... und wollte einfach nicht gehen... Er sagte, das sei alles was er habe und mehr könnte er nicht besorgen, und dass er nicht verstehe, was sie sonst noch haben möchten... die drei Angestellten sagten ihm in immer rauher werdenden Tönen, dass es aber nicht genug sei... und so ging es dann einige Minuten im Kreis herum...
Und es kam, wie es kommen musste... er konnte sich gegen die weibliche Übermacht nicht durchsetzen und musste das Feld zusehens widerwillig räumen...

Nun war ich an der Reihe...

Fortsetzung folgt in Kürze...

Fortsetzung:
Nun das freie Feld vor mir sehend, mit der Rückendeckung von bereits 25 weiteren hinter mir wartenden Studenten und nachdem mir bei letzten Versuch nur mehr eine Kopie fehlte, kam die Zuversicht zurück... Siegessicher und ohne ein Wort legte ich meinen Antrag auf den Tisch... Nach kurzer Prüfung meiner Unterlagen kam der Todesstoß: Ob sie wohl noch irgendein Original irgendeiner Kopie begutachten dürfte?? Mit einem leisen Seufzer von mir kam der bittersüße Nachsatz der Bearbeiterin: "Aber das hat man Ihnen das letzte Mal sicher gesagt!" (Anm.: An dem Herumgekritzle auf meinem Antrag wohl erkennend, dass da bereits 15 ihrer Kolleginnen ihre Kugelschreiber im Spiel hatten, und ich somit ja nicht zum ersten Mal hier sein konnte)... Und mit einer fachgerechten Entsorgung meines Antrags an Ort und Stelle und einem resignierenden Kopfschütteln, war meine kurze Vorstellung auch schon zuende ohne auch nur ein Wort gesprochen zu haben...

Was geht einem in so einer Situation durch den Kopf?? Shit happens... Wie hätte es auch anders sein können... Das kann diese scheiß Prüfung doch niemals wert sein... dieses ganze scheiß Studium ist es nicht wert, dass ich mich dort nochmals blicken lasse... Und die Worte der ersten Begutachterin am Studienanfang: "Buchhaltung von der HAK? Das ist in einer Woche erledigt!"...
Dass ich nicht lache...

Und wenn mich das nächste Mal jemand fragt, welches die schlimmste Prüfung für mich war, fällt mir die Antwort leicht: Buchhaltung

Mein Optimismus war wie weggeblasen... es war sogar so schlimm, dass ich mir kurz darauf gleich 2 neue Regenschirme gekauft habe... mit der Taktik: Wenn der Tag so weitergeht, und ich kaufe keinen Regenschirm (Anm: Meine anderen beiden liegen im Burgenland herum...), dann gibts heute Abend sicher ein Unwetter... und wenn ich mir einen Regenschirm kaufe, dann wirds sicher schön, sodass ich ihn mir umsonst gekauft habe... und das zweite ist heute das kleinere Übel....

Und wenn jetzt jemand fragt: Und warum gleich 2??
Nunja... man kann nie wissen... und Doppelt hält besser...

Jedes Ende bedeutet einen neuen Anfang!

Manchmal muss man daneben schießen, um ins Ziel zu treffen.

Manchmal muss man das Falsche tun, um das Richtige zu erhalten.